Baubericht Schlepper STOCKVIC (St.Canute)

 

Wie so oft bei mir, hat auch dieser Baukasten lange im Keller gelegen, bis die ersten Schritte zum Bau unternommen wurden. Ich hatte bisher immer Baukästen mit fertigen Rümpfen gebaut. Dieser Rumpf war ein Holzrumpf.

Bei BillingBoat wird dieser Rumpf in zwei Hälften gefertigt und dann zusammengefügt. Ich hatte von Anfang an geplant, die beiden Hälften als Kern für einen GFK-Rumpf zu verwenden. So wurden die Teile auf einer stabilen

Holzplatte aufgebaut, geschliffen, gespachtelt und lackiert. Das war´s dann erst einmal für lange Zeit.

Da ich noch nie einen Rumpf aus GFK gebaut hatte, wollte mir Hans-Jürgen helfen. Dabei habe ich im Juni 2016 nur das Material besorgt und den Hilfsmann gespielt, die Form und den Rumpf hat Hans-Jürgen gemacht. Ich war für die Vorarbeiten zuständig.

Am 14. Juni wurde die Form laminiert und am 16.Juni habe ich die beiden Formhälften vom Kern gelöst und miteinander verschraubt. Der Kern ist jetzt Schrott, aber die Form ist ok.

 

Die Kommandobrücke war schon vor Monaten angefangen worden und wurde jetzt nur noch mit Leisten beplankt. Die Schanz auf der Brücke wurde aus Leisten gebaut und das Peildeck beplankt. Die Reling auf dem Peildeck ist fertig, ebenso die Kleinteile auf dem Peildeck. Sie wurden bereits lackiert wie auch das gesamte Holz mit farblosem Lack versehen wurde. Die Scheiben wurden eingesetzt und die Reling auf dem Peildeck lackiert und angebaut. Die Kommandobrücke ist somit fertig.

 

Die Holzteile für den Aufbau ersetzte ich durch Platten aus Polystyrol.  Der Zusammenbau war einfach, die Bohrungen für die Bullaugen wurden gemacht und für den Schornstein wurde ein Rohrstummel aufgeklebt. Da wird der Schornstein aufgesteckt und ist so sicher fixiert.

Bis auf die Lackierung ist der auch schon fertig. Die Türen aus Kunststoff sind angeklebt, ebenso die Davits. Das Deck des Aufbaues kann nun lackiert werden, im Bereich der Brücke habe ich das Deck beplankt.

 

Der Rumpf ist ausgeformt, gereinigt und die Oberkante auf Maß gebracht. Das Gewicht des Rumpfes beträgt 282 Gramm. Die Auflage des Decks im Rumpf besteht in Bug und Heck in einer eingepassten Auflage und an den Seiten aus einem ABS Vierkantprofil das mit Hilfe von Heißluft an die Rundung angepasst wurde. Um die Lage der Leiste zu stabilisieren habe ich mit 1mm Messingstiften Rumpf und Leiste an mehreren Stellen fixiert und dann verklebt. Wenn man nur klammert, kann die Leiste verrutschen und klebt dann nicht mehr dort wo man möchte. Das hat auch prima geklappt. Das Modell hat außen am Rumpf eine umlaufende Scheuerleiste. Ich hatte noch im Fundus ein halbrundes Gummiprofil das vom Maß gut passte. Mit

Sekundenkleber wurde diese Scheuerleiste bereits jetzt angeklebt. Nach der Lackierung würde die Scheuerleiste auf dem Lack nur schlecht halten und die Leiste hat später sicher einiges auszuhalten.

Die Schlingerleisten sind in der Zwischenzeit auch angebracht. Sie bestehen aus 0,3mm Bronzeblech und haben eine Länge von 11cm. Im Rumpf wurde das Blech in kleinen Segmenten nach rechts und links umgebogen und verklebt. Zur Sicherheit sind die Segmente noch mit Epoxy vergossen, eine Matte sichert zusätzlich.

 

Ich habe die bereits fertigen Teile mit Motor, Welle und Propeller gewogen und komme auf ein Gewicht von genau 1000 Gramm. Ein Wassertest im Waschbecken lässt noch etwas Mehrgewicht zu.

Mit Hilfe einer Schablone aus Millimeterpapier wurde das Deck aus Polystyrol ausgeschnitten und in den Rumpf eingepasst. Die Decksöffnungen wurden ausgeschnitten und mit einem Süllrand versehen. Der Aufbau passt genau auf das Deck. Der Wasserpass von 5mm ist angezeichnet, ebenso die Außenkanten der Aufbauten. Jetzt kann das Deck mit 3x1mm Leisten aus Nussbaum beplankt werden. Das Loch für den Mast gibt es auch bereits. Das Deck ist dort mit 10mm Polystyrolplatten verstärkt. Es ist ein Sackloch und hat unten eine kleine Bohrung für das Kabel das den einen Pol der Beleuchtung bildet.

Das zweite Kabel läuft außen am Mast lang.

 

Die Ruderhacke sollte eigentlich von einem Kollegen gefräst werden, aber das dauerte mir zu lange und so habe ich das Teil aus 5mm Plexi selbst angefertigt ( zweimal ). Das Stevenrohr mit der kugelgelagerten Welle und das Ruder wurde gleich mit eingebaut. Nach dem fixieren des Bauteils habe ich es noch mit Epoxy und einer Matte in den Rumpf einlaminiert. Den unteren Teil der Ruderhacke habe ich mit einem Messingblech verstärkt.

Die Ruderanlenkung habe ich aus einem U-Profil aus Messing gebaut. Das kurze Gestänge zum kleinen Servo habe ich beidseitig angebracht. So kann das Ruder nicht umschlagen und wird zuverlässig angesteuert. Die Motorhalterung für den Bühlermotor besteht ebenfalls aus Plexiplatten die verklebt und verstiftet sind.

Die Nabe des 40er Vierblatt-Messingpropellers wurde etwas abgedreht damit er auch von der Welle entfernt werden kann, ohne das die Welle gezogen werden muss (das geht sowieso nicht, wie ein Versuch bewiesen hat.).

Beim ersten Wassertest wurde die Position des Akkus festgelegt. Es ist ein 12 Volt 2,9 Ah Bleiakku der 1,05 kg wiegt. Er hat eine feste Halterung bekommen und liegt genau vor dem Motor. Auf einer Platte zwischen Motor und Servo befinden sich der Empfänger, der Fahrregler, das SMX- Schaltmodul für die Beleuchtung und der Spannungsregler für die LEDs.

Wie bei mir üblich gibt es eine Platte mit dem Umschalter für Aus-Laden-Fahren und die beiden Ladebuchsen. Seitlich von dem Akku wird das Pluskabel an einen Sicherungsautomaten mit 8 Ampere geführt, man kann ja nie wissen was passiert wenn der Propeller mal blockiert oder es einen Kurzschluss gibt. Jetzt wiegt das Modell ohne Deck und Aufbauten 2030 Gramm.

 

Der Wassertest verlief positiv, auf der Steuerbordseite fehlte noch etwas Blei und wenn alle Aufbauten und Beschläge angebracht sind stimmt auch der Tiefgang. Das Deck ist fertig beplankt und auch in den Rumpf eingeklebt. Vorher habe ich die Süllränder für die Decksöffnungen lackiert. Der Akku passt gerade eben durch die große Decksöffnung, wenn man ihn etwas verkantet.

Nachdem der Kleber trocken war, habe ich das Schanzkleid mit 1mm Polystyrol innen verstärkt. Um den oberen Rand zu verstärken und abzuschließen wurde eine Winkelleiste aufgeklebt. Auf dem Bug wurde eine Platte aufgeklebt die den vorderen Abschluss bildet und die Erhöhung des Schanzkleides trägt. Dieser Teil ist jetzt auch fertig. Die Speigattklappen sind nur aufgeklebt, aber die Öffnungen im Schanzkleid habe ich gemacht. Die Schanzkleidstützen habe ich aus Holzleisten

gefertigt und eingeklebt. Am Rumpf sind noch ein paar kleine Spachtelarbeiten nötig, dann kann grundiert werden.

 

Eine Vitrine habe ich inzwischen bestellt. Sowie die da ist, wird die Grundplatte angefertigt.

Die Vitrine ist zusammengebaut und die Grundplatte fertig.

Das Modell wird am Boden in einer Führung fixiert und mit vier Leinen am Verrutschen gehindert. Für den normalen Transport reicht das auf jeden Fall.

Der Rumpf ist grundiert worden, dann noch einmal gespachtelt und mit Sprühspachtel noch einmal grundiert. Danach habe ich das Überwasserschiff schwarz und das Unterwasserschiff rubinrot lackiert, wie bei mir üblich mit Platinum-Sprühdosen. Der Aufbau ist grundiert worden und mit brauner Farbe gesprüht. Das Deck habe ich mit Revellfarbe Nr.55 gestrichen. Das

Schanzkleid innen ist hellgrau. Der Schornstein ist schwarz und ocker lackiert worden. Eine Leiter und die Dampfpfeife wurden angebracht. Die sechs Messingaugen für die Abspannung sind auch eingeklebt. Jetzt konnte der Schornstein

endgültig auf dem Aufbau befestigt werden. Die Lüfter wurden lackiert und angebaut. Die kleinen Lüfter sind ockerfarben und die großen Lüfter braun mit ocker.

Die Rettungsboote konnten jetzt mitsamt den Winden und Leinen angebaut werden.

Die letzte große Aufgabe ist jetzt der Mast mit den Positionslampen und dem Ladebaum. Der Ladebaum ist mit einem Lümmellager am Mast befestigt, die Konstruktion dazu fand ich in einem Lexikon aus der DDR. Der Mast ist mit der

nautischen Beleuchtung versehen worden, lackiert, auf dem Modell montiert und verspannt.

Die Heckleuchte fehlt noch, die Trossenabweiser habe ich angefertigt. Sie bestehen aus einzelnen Holzleisten die ich mit Holzleim zusammengeklebt habe und in einer Schablone mit dem entsprechenden Bogen getrocknet habe. Anschließend wurden sie auf Länge geschnitten und mit Hilfe einer Messingstütze am Aufbau bzw. mit einer Verschraubung am Schanzkleid befestigt.

Mit dem Bau der Heckleuchte und der Verdrahtung der Beleuchtung ist der Bau dann abgeschlossen.

Beim genauen betrachten des Originals habe ich die Position der Heckleuchte gefunden. Dummerweise verdeckt ein Trossenabweiser die Heckleuchte. Ich musste diesen also neu anfertigen, er hat jetzt die richtige Höhe.

 

Die erste Werftprobefahrt ist bereits erfolgreich absolviert, das Modell ist etwas kopflastig, dass lässt sich aber nur durch einen kleineren Akku ändern. Der Name St. Canute wird nicht genommen. Das Schiff wird bzw. wurde in Schweden restauriert und erhielt den Namen „STOCKVIK“, den Namen habe ich für mein Modell übernommen.

 

Wolf-Rüdiger Berdrow

 

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