Eine Tarierhilfe oder die Badewanne für Schiffsmodelle

 

Bisher konnte ich meine Modelle in einer Badewanne auf den richtigen Tiefgang bringen. Nachdem aber unser Badezimmer eine altersgerechte Dusche bekommen hat, war diese Möglichkeit leider weg. Es musste eine Alternative her.

Nach einigen Überlegungen erinnerte ich mich an eine für meine Modelle viel zu große Plexihaube, die ich vor langer Zeit günstig erstanden hatte. Auf die richtige Höhe gesägt und an den Klebestellen verstärkt wäre das eigentlich ein tolles Testbecken. Großer Vorteil, man kann von allen Seiten rein schauen.

Das zu entstehende Becken hätte nach Fertigstellung die Maße 147 cm lang, 37 cm breit und die Höhe würde 29 cm sein. Mit ca. 25 cm hoher Wasserfüllung mussten die Klebestellen einiges aushalten.

Zuerst wurde die Haube auf die geplante Höhe abgesägt. Leichter gesagt als getan. Eine Stichsäge geht nicht, das Plexi reißt. Ich hatte mal eine kleine Handkreissäge aus dem Internet gekauft, bei der das Sägeblatt erst beim runterdrücken aus dem Gehäuse kommt. Nachdem ich festgestellt hatte, dass ein mit Hartmetallplättchen bestücktes Sägeblatt optimal war, ging das Sägen gut voran und die Ex-Haube bekam die richtige Höhe. Aus den Abschnitten entstanden doppelte Seitenwände die mit einem PVC-Kleber in die Wanne geklebt wurden. Sieht nicht so doll aus, war aber die günstigste Lösung. Alle Kanten wurden mit Alu-Winkeln verstärkt und mit der Haube verschraubt. Der obere Abschluss der Wanne erhielt ein U-Profil aus Alu. Innen wurden die Kanten mit Silikon abgedichtet. Zwei Handgriffe an den Stirnseiten erleichtern den Transport vom Keller in den Garten.

Bei der Wassermenge die benötigt wird, ist ein Gebrauch des Testbeckens im Keller nicht ratsam. Ich habe zwar Vertrauen in die Konstruktion, aber ein Tsunami im Keller ist unerwünscht. Vor allem kann man das Wasser im Garten bei Testende zum gießen nehmen. Einen Ablasshahn habe ich in der Zwischenzeit auch gefunden. Wegen der Wandstärke von ca. 13mm war das nicht ganz so einfach. Ein einfacher Regentonnenhahn war die Lösung. Wenn es denn endlich wärmer wird ist der „UJ1212“ das erste Modell, das in das Becken kommt. Es haben sich auch schon „Kunden“ gemeldet.

Die Maße erlauben den Test von größeren Modellen und die seitliche Einsicht übertrifft jede Badewanne.

Zwei neue Metallböcke habe ich auch gekauft.

Den einfachen Holzböcken aus dem Bestand traue ich das Gewicht nicht zu.

Fazit: Das Ergebnis gewinnt keinen Schönheitspreis und mit mehr Liebe und einem anderen Kleber hätte das Ergebnis sicher besser ausgesehen. Das Becken erfüllt aber seinen Zweck. Preiswert war der Bau nicht, denn die Profile, die Schrauben, der Kleber und das Silikon rissen schon ein Loch in die Modellbaukasse.

Egal, der Zweck heiligt die Geldmittel. (wrb)