Tipps und Informationen zum Modellbau

 

Bei einem Entschluss ein Schiffsmodell zu bauen, sollte ich die verschiedenen Gedanken, Vorstellungen und meine Möglichkeiten beachten!

 

Was ist der Anlass oder Entschluss von mir ein Modell zu bauen. War es der Besuch einer Modellmesse oder Veranstaltung an einem Gewässer? Vielleicht eine Schiffsreise oder ein Film? Oftmals sind solche Anstöße auch ganz einfach

Kindheitsträume aus der Jugend.

 

Habe ich mich jetzt jedoch entschlossen unbedingt ein Schiff zu bauen, ist es unbedingt erforderlich, wenn man verheiratet ist, ein Gespräch mit der Familie zu führen. Nichts ist für den Familienfrieden gefährlicher, wenn gar die Frau oder die Kinder zu kurz kommen!

 

Die nächste Überlegung ist dann ganz natürlich, was erlaubt mir die Zeit (Freizeit) nach meiner Arbeit. Habe ich ein Haus instand zu halten oder einen großen Teil der Hauspflichten (Frau ist auch berufstätig) zu übernehmen. Oder bin ich erst am späten Abend im Hause. Welche Zeit kann ich evtl. für mein Hobby in der Woche/Monat aufbringen.

 

Welche Arbeitsmöglichkeiten habe ich im Hause oder gar in der Firma. Wenn ich einen sog. Hobbyraum, eingerichteten Keller oder nur den Küchentisch der Wohnung zur Verfügung habe, sind meine Möglichkeiten häufig sehr eingeschränkt.

 

Wenn ich jetzt die oben angeführten Punkte bedacht habe kommt der alles entscheidende Punkt, nämlich, habe ich überhaupt die unbedingt erforderliche Ausdauer für ein solches Projekt. Unter Umständen mehrere Monate oder gar Jahre, je nach Auswahl des Modells? Der erlernte Beruf ist hier noch nicht einmal entscheidend! Es gibt genügend Frauen, Frisöre, Büromenschen, Bäcker und Jugendliche die schon exzellente Modelle erstellt haben.

 

Die letztendliche Entscheidung fällt jetzt, will ich ein schnelles Erfolgserlebnis haben oder habe ich irgendwelche Vorbilder im

Hinterkopf gespeichert?

Genügt ein Baukasten, eine Bauzeichnung oder sollen es Originalwerftpläne sein.

Den Schnellbaukasten gibt es ja inzwischen für geringes Geld. Bauzeichnung mit viel Glück oder Geld.

Die Originalzeichnungen allerdings oft nicht oder nur mit sehr guten Beziehungen zu Reedereien oder Werften!!

All zu oft wird schon der Fehler mit der Auswahl eines Modells bzw. der Größe eines Dickschiffes gemacht. Immer daran denken, das Modell muss ja auch einmal transportiert werden, vermeintliche leichte 25 oder 30 Kg bereiten nicht nur beim Transport, sondern auch beim Einsetzen ins Wasser Probleme. Hat mein Modell überhaupt Platz im PKW. Wird es ein reines

Standmodell für die Vitrine im Haus entfällt natürlich ein Transport. Arbeitsumfang an einem Modell wird davon bestimmt, ob ich ein Spassmodell oder Vitrinenmodell in Museumsqualität erstellen möchte.

 

Nachdem ich jetzt meinen Endschluss zum Bau eines Modells gefasst habe und ein Modell nach Werftplänen gebaut werden soll, beginnt die Anschaffung des Werkzeugs und evtl. Maschinen. Es muss nicht gleich eine riesige Anschaffung sein, die meisten Modellbauer fingen mit einer kleinen Ausrüstung an. Im Laufe der Zeit kommt automatisch entsprechendes

Spezialwerkzeug dazu.

 

Die Materialfestlegung ist der nächste nicht unerhebliche Abschnitt des Modells.

Baue ich ein historisches Modell, werde ich einen sehr hohen Holzanteil haben. Hier beginnt mein Bau mit der richtigen Auswahl des Holzes. Hier sind verschiedene Fachfirmen inzwischen sehr gut sortiert, allerdings auch nicht ganz billig. Empfehlung: Leisten und Brettchen selbst schneiden.

 

Bei Kunststoffen wie: Polyester, Polystirol und ABS habe ich relativ schnelle Erfolge, muss jedoch auch die Gefährlichkeit der verschiedenen Klebstoffe beachtet werden. Unbedingt erforderlich sind die Verarbeitungsvorschriften in geschlossenen Räumen zu beachten! Ganz zu Schweigen von der Geruchsbelästigung der Nachbarn im Hause.

 

Eine große Bandbreite bietet die Metallverwendung. Alu, MS, Kupfer, Weisblech oder Bronzeblech gibt es verschiedenen Blechstärken. Der Nachteile sind allerdings die verschiedenen Bearbeitungsweisen und das Gewicht.

Kleine Modelle werden sehr schnell kopflastig und können im Wasser umkippen oder sind sehr windanfällig.

 

Habe ich mir diese nicht unwichtigen Gedanken durch den Kopf gehen lassen und eine evtl. Beratung eines erfahren Modellbauers oder gar in einem Modellclub eingeholt, wünsche ich viel Glück im Modellbau!

 

Hans-Jürgen Mottschall